Mont-Cenis, Herne


Die Zeche Mont-Cenis im heutigen Herner Stadtteil und der damals eigenständigen Gemeinde Sodingen war eine der kleineren Kohle- Förderstätten im Ruhr-Revier, dennoch findet man sie mittlerweile in vielen Reiseführern zur Region erwähnt oder bebildert. Eine Zeche wird man hier allerdings kaum noch finden. Einige Skulpturen oder Loren, wie rechts abgebildet, sind über den Ortsteil verstreut. Etwas versteckt steht in zweiter Reihe aber ein außergewöhnlicher, riesiger Glaspalast, der zwischen den Häusern des Ortes wie ein Ufo wirkt und ganz und gar nicht in das Ortsbild passt.

 

Doch ganz von vorne. 1875 begann die Förderung in einer neuen Zeche, die nach einem zur Gründungszeit als technisches Meisterwerk betrachteten Alpentunnel im Gebirgsmassiv Mont Cenis, oder auf italienisch Moncenisio, in Frankreich und Italien benannt wurde. Im Jahre 1973 wurde die Zeche an das benachbarte Bergwerk Friedrich der Große in Herne-Horsthausen angeschlossen. 1978 erfolgte die Stilllegung des gerade geschaffenen Verbundbergwerks Friedrich der Große - Mont-Cenis.

 

Der Ort, der sich radial um die Zeche erstreckte, hatte damit sowohl seine städtebauliche Mitte als auch seinen wichtigsten Arbeitgeber verloren. Die meisten Gebäude wurden 1980 abgerissen, das Gelände eingeebnet und die Schächte verfüllt. In einem Architekturwettbewerb wurde der Bau einer neuen Fortbildungsakademie des Landes Nordrhein-Westfalen ausgeschrieben. Gewonnen hat diesen Wettbewerb ein französisches Architektenteam, welches eine Art innovatives Glashaus mit Gebäuden im Gebäude konzipierte. 1999 feierte man hier die Eröffnung dieser ungewöhnlichen Sehenswürdigkeit.

 

Quelle: https://www.ruhrgebiet-industriekultur.de/mont-cenis.html